Predigt zu 2. Korinther......................16.11.08

Predigttext2. Kor 05, 1-10

Denn wir wissen:

wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird,

so haben wir einen Bau, von Gott erbaut,

ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.

 

Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach,

daß wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist,

überkleidet werden, weil wir dann bekleidet

und nicht nackt befunden werden.

 

Denn solange wir in dieser Hütte sind,

seufzen wir und sind beschwert,

weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben.

 

Der uns aber dazu bereitet hat,

das ist Gott,der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat.

 

So sind wir denn allezeit getrost und wissen:

solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn;

denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

 

Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust,

den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn.

 

Darum setzen wir auch unsre Ehre darein,

ob wir daheim sind oder in der Fremde,

daß wir ihm wohlgefallen.

 

Denn wir müssen alle offenbar werden

vor dem Richterstuhl Christi,

damit jeder seinen Lohn empfange

für das, was er getan hat bei Lebzeiten,

es sei gut oder böse.

Liebe Gemeinde,

Was ist gemeint mit unserer irdischen Hütte? Paulus sagt, wir brauchen sie, solange wir hier auf Erden wandeln. In erster Linie ist damit unser Leib gemeint, der natürlich irgendwann vergehen wird. Aber ich denke, es ist auch alles was uns umgibt damit gemeint. Unser gesamter Lebensraum. Die Familie, der Ehepartner, gute Freunde oder vielleicht eine Gruppe der Gemeinde, wo wir offene Ohren für die Sorgen und Nöte unseres Alltags finden. Ja gerade gute Freunde geben uns oft Halt und Geborgenheit im Leben. Wird diese Hütte abgebrochen, wie Paulus es beschreibt, endet also so eine innige Beziehung durch den Tod des anderen oder andere gravierende Veränderungen in meinem Leben,so wird meine Seele tief verletzt und es braucht lange, bis so eine Wunde geheilt ist. ich fühle mich allein, schutzlos.

 

Wenn ich so ganz auf mich gestellt bin, ist es gut, wenn sich meine Seele dann nach Gott sehnt, denn er kennt mich und nimmt mich in Gnaden an. Doch zugleich stehe ich vor einem Gott, der immer auch fremd und zu groß für mein Herz ist. Mir wird bewusst, dass ich mit leeren Händen und nackt vor ihm stehe.

 

So nackt, wie Adam im Garten Eden, als er Gottes Gebot bricht. Ein Gebot, das die Todesstrafe zur Folge hat. Wir rufen uns Gottes Gebot noch einmal ins Gedächtnis:

Und Gott der HERR nahm den Menschen

und setzte ihn in den Garten Eden,

daß er ihn bebaute und bewahrte.

 

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach:

Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,

 

aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen

sollst du nicht essen;

denn an dem Tage, da du von ihm issest,

mußt du des Todes sterben.

[1.Mose 2,15-17 ]

Wir wissen, Adam, der Mensch bricht dieses Gebot, ihm wird bewusst, das er schutzlos und nackt vor Gott steht. Als Konsequenz wird er nicht sofort getötet von Gott, ihm wird das Leben geschenkt. Ein Leben auf Erden, in der Trennung von Gott. Ein Leben das begrenzt, das sterblich ist. Das muss der Mensch von nun an aushalten und sich mit seiner Begrenztheit abfinden.

 

Das ist wohl bis heute die schwerste Aufgabe des Menschen, sich mit dem Tod in dieser Welt abzufinden. Nicht umsonst betet der Psalmist im 90. Psalm:

Herr lehre uns bedenken,

daß wir sterben müssen,

auf daß wir klug werden.

[Ps 90,12]

Gerade heute, am Volktrauertag geht es auch in weltlicher Hinsicht darum, den Tod in dieser Welt zu bedenken. Den Tod, den zahlreiche Kriege gebracht haben. Es wird zurück geschaut auf die schlimmsten Ergeignisse unserer Geschichte. Es wird zurück geschaut auf das, was Menschen einander antun können. Diese Rückschau ist wichtig, sie tut Not, um das was war nicht einfach zu übergehen. Aber was uns Christen in diesem Punkt von der Welt trennt, ist eine Hoffnung

 

Auch der Apostel Paulus hält diesen finsteren Gedanken in unserem Text eine strahlende Hoffnung, eine Glaubenshoffnung entgegen. Er sagt, wie es in einer anderen Übersetzung etwa heißt:

Gott hat uns als ersten Anteil

an seinem Reich seinen Geist gegeben.

Dieser Geist macht uns dazu fähig, mehr zu glauben, als das, was wir sehen. So haben wir zwar vor Augen, dass unsere irdische Hütte abgebrochen wird, dass manch wertvolle Beziehung zuende gehen wird und das auch wir einmal sterben müssen. Doch wir glauben an die uralte Verheißung, dass Gottes Reich ewig ist. Schon in den Psalmen finden wir Worte wie: Von Anbeginn steht dein Thron fest; du bist ewig. [Ps 93,2]

 

Und was fast ebenso wichtig ist, wir haben die Hoffnung, dass wir einst zu diesem ewigen Gottesreich dazu gehören, dass wir einen Bau von Gott erbaut im Himmel haben. Dass wir einst auf ewig bei Gott die Geborgenheit finden, die hier auf Erden doch immer nur zeitlich währen kann. Oder wie es Paulus sagt: wenn das Sterbliche verschlungen wird vom Leben. Damit gibt Paulus eine Verheißung weiter, die er aus der Schrift gekannt haben muss, denn beim

Propheten Jesaja heißt es.

Er wird den Tod verschlingen auf ewig.

Und Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen

und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen;

denn der HERR hat's gesagt.

[Jes 25,8]

Eine Verheißung, die in Christus Gestalt angenommen hat, denn Gott hat durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten dem Tode die Macht genommen. Der Tod ist zwar noch in dieser Welt und übt bisweilen auch noch große Macht über uns aus. Nicht umsonst boomt die Gesundheits- und Wellnessbranche, die das Altern und damit den näher rückenden Tod solange es eben geht verdrängen möchte.

 

Aber der Geist, der uns mehr glauben als schauen lässt, der weiß, dass seit Christus als Erstling von den Toten auferstanden ist auch uns ein ewiges Leben bei Gott zuteil werden wird.

 

Das ist die große Sehnsucht, die unser leben als Christen bestimmt. Diese hat Christus in uns angelegt. Weil er von den Toten auferstand und jetzt beim Vater ist und somit die Verheißung auf ewiges Leben an ihm bereits erfüllt ist, sehnen wir uns danach dass sie einst auch an uns erfüllt wird.

 

Bis sie erfüllt wird, bleibt es eine Hoffnung, bleibt es das, was unseren Glauben ausmacht, was ihn am Leben erhält. Denn Paulus sagt in unserem Text: Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. An anderer Stelle drückt er dieses Phänomen sehr viel schöner aus. Hier heißt es:

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild;

dann aber von Angesicht zu Angesicht.

Jetzt erkenne ich stückweise;

dann aber werde ich erkennen,

wie ich erkannt bin.

1.Kor 13,12

Ja, dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. Oder, wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.

 

Es wird am Ende also sehr wohl darum gehen, wer wir zu Lebzeiten waren. Ich glaube, wir reden uns diesen Gott zu klein, wenn wir in ihm durch den Tod Jesu am Kreuz nur den liebenden Gott sehen, der am Ende alle Menschen ohne Ansehen der Person einfach so in seine allbarmherzigen Arme schließt. Damit wäre das Alte Testament aufgehoben, das an zahllosen Stellen davon spricht, dass den Frevler Vergeltung trifft. Auch Jesus sagt,

Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin,

das Gesetz oder die Propheten aufzulösen;

ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Also gelten diese Aussagen des Alten Testamentes auch noch für die Menschheit heute. Für jeden Menschen, für Sie und mich. Ich muss es aushalten, dass der ewige Gott eben nicht nur der liebende Gott ist, sondern auch der richtende.

 

Eine solche Erkenntnis lässt mich wieder ehrfürchtig werden vor der Größe Gottes. Ehrfurcht, ein Wort, das in unserer Politik und Gesellschaft fast zu einem Fremdwort geworden ist. Wenn ich in Ehrfurcht vor Gott lebe, gehe ich achtsam mit Gottes Schöpfung und den Menschen um, die mir durch ihn anvertraut sind.

 

Die Ehrfurcht vor Gott macht mich nicht klein oder ängstlich, doch ich weiß, dass er eben nicht nur mein bester Freund ist, sondern auch mein Schöpfer und Herr dieser Welt. Er hat mir anvertraut zu bebauen und zu bewahren. Warum sollte ich dann nicht am Ende für meinen Umgang mit dem Rechenschaft ablegen müssen, was mir anvertraut wurde?

 

Ich glaube, wir kommen durch Christus nicht einfach um dieses Gericht Gottes herum, Gott wird dafür sorgen, dass wir am Ende recht vor ihm stehen und vor ihm bestehen können. Er wird uns nach seinem Willen richten, ausrichten oder aufrichten.

 

Ich glaube, die Gnade Gottes, die Christus für uns erworben hat, wird darin bestehen, dass am Ende all das, was uns zu Lebzeiten von Gott getrennt hat offenbar wird, vor ihm und vor uns, um dann von ihm weggenommen zu werden, ein für allemal. Damit uns in Ewigkeit wirklich nichts mehr von ihm trennt und wir als Kinder Gottes bei ihm geheilt von allen irdischen Wunden und in Frieden leben können.

So ähnlich singt es ein kleiner Kanon von Manfred Schlenker, worin es heißt:

Friede, Friede,

denen in der Ferne und denen in der Nähe.

Ich will sie heilen,

so spricht der Herr.

Nach einem solchen Leben bei Gott, nach einer solchen Erlösung sehnt sich die ganze Schöpfung und es lohnt sich, diese Sehnsucht, diese Hoffnung und diesen Glauben wach zu halten. Denn unser Leben bekommt dadurch ein Ziel und eine Ausrichtung und wir werden schon jetzt seinen tiefen Frieden spüren.

 

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft,

bewahre unsere Herzen und Sinne in Christo Jesu.

Amen.

 

Diesen eben zitierten Kanon, den Sie alle auf ihren Handzetteln finden möchten wir nun miteinander Singen. Frau Petra Hasse Becker wird uns dabei unterstützen.

 


Predigt zu Epheser 5.........................21.09.08

Predigttext aus dem Brief an die Epheser Kapitel 5, die Verse 15-21

 

5,15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt,

nicht als Unweise, sondern als Weise,

 

5,16 und kauft die Zeit aus;

denn es ist böse Zeit.

 

5,17 Darum werdet nicht unverständig,

sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.

 

5,18 Und sauft euch nicht voll Wein,

woraus ein unordentliches Wesen folgt,

sondern laßt euch vom Geist erfüllen.

 

5,19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern,

singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen

 

5,20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles,

im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

 

5,21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.

Marlies

Liebe Gemeinde,

 

waren Sie schon mal etwas betrunken? Bei mir reicht da manchmal schon ein Glas Rotwein, den ich etwas hastig mit dem Strohhalm trinke. Mein Geist wird dann etwas träge ich habe Mühe, mich an den Gesprächen der anderen zu beteiligen und werde merklich stiller, um nicht aufzufallen.

Vielleicht hat Paulus solche und ähnliche, weitaus schlimmere Auswirkungen des Alkohols im Kopf, wenn er den Menschen zuruft: "Sauft euch nicht voll Wein." Er fordert einen wachen Geist, ja mehr noch, einen weisen Geist.

"So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise," heißt es da. Weise, was ist das für ein Wort? Das Hauptwort von weise ist die Weisheit. Und über die Weisheit finden wir ein ganzes Buch in unserer Bibel: die Sprüche der Weisheit des Königs Salomo. Hier heißt es bereits in einem der ersten Verse

 

Barbara

Wer weise ist, der höre zu und wachse an Weisheit,

und wer verständig ist, der lasse sich raten,

 

Marlies

Aha, da hören wir also, dass Weisheit oder weise werden etwas mit hören zu tun hat. Doch worauf sollen wir hören? Hören sollen wir auf Gottes Weisungen, auch ein Wort, das mit dem Wort Weisheit eng verwandt ist. Gottes Weisungen, das ist nach jüdischem Verständnis die Thora. Es sind die fünf Bücher Mose. Hier sind in besonderer Weise die 10 Gebote zu nennen, die ja auch noch heute unser christliches, wie auch unser soziales Zusammenleben bestimmen. Denn selbst im Grundgesetz schillern einige der 10 Gebote durch. In christlicher Tradition steht als Ergänzung dazu das Handeln Jesu, welches uns den Willen Gottes lebendig vor Augen gestellt hat und woran wir uns orientieren sollen. Aber es geht nach wie vor um die Weisung Gottes, die es zu verstehen gilt. Paulus sagt in unserem Predigttext:

 

Barbara

Darum werdet nicht unverständig,

sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.

 

Marlies

Auch das Verstehen hat meiner Meinung nach sehr viel mit dem Ohr zu tun, denn alles was ich verstehen möchte, muss ich in mich aufnehmen. Und gerade Worte, die ich über das Ohr aufnehme, gelangen viel tiefer in mein Bewusstsein, als wenn ich Texte nur stumm lese. Darum ist die Bibel ein Buch, aus dem vorgelesen werden soll. Die Geschichte Gottes mit den Menschen muss hörbar werden. Sie muss durch unsere Stimme zum lebendigen Wort werden, das spricht, das zu uns spricht, das uns anspricht. Deshalb stehen wir beide hier vorne. Wenn Pfarrer dazu übergingen, Ihnen Sonntag für Sonntag die Predigt per Post oder E-Mail ins Haus zu schicken, wäre dieses Wort Gottes tot. Wir, die wir Gottes Kinder heißen, stehen in der Pflicht, durch unsere Stimmen die Stimme Gottes hier auf Erden hörbar und somit auch verstehbar zu machen.

Doch sowohl Paulus als auch wir wissen es zum Verstehen von Gottes Weisungen gehört Gottes guter Geist. Darum ruft Paulus den Menschen damals wie heute zu: "Lasst euch vom Geist erfüllen." Paulus beschreibt auch, wie wir das unterstützen können, dass wir vom Heiligen Geist erfüllt werden.

 

Barbara

Ermuntert einander

mit Psalmen und Lobgesängen

und geistlichen Liedern,

singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen

 

Marlies

Hier geht es also nicht mehr nur um das Hören, sondern sogar um eine intensivere Form des Hörens, um das Singen. Denn wenn ich singe, wie wir es gerade getan haben, höre ich quasi doppelt. Ich höre mich selber singen und ich höre zugleich den Gesang der anderen um mich herum. Dieses doppelte Hören in Verbindung mit einer bestimmten Melodie prägt mir einen Text, ein Wort besonders tief ins Gemüt. Ich unterstelle dem Paulus mal, dass er dieses Phänomen kannte und uns hier deshalb den Rat gibt zu singen. Ja, ich behaupte, es ist eine Grunderfahrung von Menschen der Bibel, denn zwei Drittel des Alten Testamentes ist Poesie. Wir erinnern uns an Mose, als er mit seinem Volk das Rote Meer durchquert hatte und seine Verfolger abgeschüttelt hatte. Er hat gesungen. Oder wir denken an Miriams Befreiungslied, und was tat Jona im Bauch des Fisches? Er sang. Und was sang er? Die Psalmen, Glaubensaussagen, die sich ihm durch ihre Poesie so tief eingeprägt haben, dass er sie nun auswendig kann und sie ihm nun in der Not der Todesangst Halt geben und ihn trösten. Es täte uns gut, wenn auch wir so einen Schatz an auswendig gelernten Glaubensliedern in uns trügen. Denn wer weiß, wann es um uns mal so finster wird, wie um Jona. Dann ist es gut, wenn wir singen können. In einem modernen geistlichen Lied heißt es

 

Barbara:

Der du wirkst, dass die Kleinen dir singen

gib mir Gott lebenslang

deines Namens Gesang,

um die drohende Nacht zu bezwingen.

 

Marlies

Für die Menschen des Alten Testamentes waren die Psalmen so ein auswendig gelernter Schatz für dunkle Stunden, aber auch für sehr helle, vom Jubel durchströmte Momente des Lebens. Ich kenne kein Buch, dass uns so viele Farben für die unterschiedlichsen Stimmungen des Menschen parat hält, wie der Psalter.

Paulus empfiehlt ihn uns und macht damit zugleich deutlich, dass auch wir noch vom Alten Testament zehren. Doch wieviele Psalmen kennen wir heute eigentlich noch auswendig? Hört es da nicht sehr schnell nach Psalm 23 auf? Aber vielleicht sollten wir uns einmal die Mühe machen, den Psalter durchzublättern. Ich gehe davon aus, dass jede und jeder von uns einen Psalm oder einige Verse eines Psalms findet, der die Kraft hat, ihn oder sie durch das Leben zu begleiten. Es lohnt sich einige Verse auswendig zu lernen, die Ihnen wichtig erscheinen. Das hält den Geist jung und Sie werden sich wundern, in welchen Situationen ihres Lebens ihnen diese Verse wieder begegnen.

Das Gesangbuch bietet eine Fülle von Psalmliedern, wer also die Psalmen nach alter Tradition lieber singt, wird hier bestimmt fündig.

Ermuntert euch selbst und einander also mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.

 

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft,

bewahre unsere Herzen und Sinne in Christo Jesu.

Amen.

 

Lasst uns jetzt ein solches Psalmlied miteinander singen.

 


Predigt zu Exotus 16..........................06.07.08

Predigt zu Ex.16,2-3;11-18

 

Juliane

Kanzelsegen

 

Lassen Sie uns als Einstieg in diese Predigt das Lied 461 miteinander singen

 

Barbara

Glauben Sie eigentlich das, was Sie da gerade gesungen haben?

 

Juliane

Unser heutiger Predigttext gibt uns das Fundament vor, auf das sich bis heute unser Vertrauen auf Gottes treue Fürsorge stützen könnte.

 

Ich Lese aus dem 16. Kapitel des zweiten Mosebuches:

 

2. Mose 16, 2-3.11-18

16,2 Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten

wider Mose und Aaron in der Wüste.

 

16,3 Und sie sprachen: Wollte Gott, wir wären

in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als

wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot

die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt

in diese Wüste, daß ihr diese ganze Gemeinde an

Hunger sterben laßt.

 

16,11 Und der HERR sprach zu Mose:

 

16,12 Ich habe das Murren der Israeliten gehört.

Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen

haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt

innewerden, daß ich, der HERR, euer Gott bin.

 

16,13 Und am Abend kamen Wachteln herauf und

bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings

um das Lager.

 

16,14 Und als der Tau weg war, siehe, da lag's

in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde.

 

16,15 Und als es die Israeliten sahen, sprachen

sie untereinander: Man hu? Denn sie wußten nicht,

was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist

das Brot, das euch der HERR zu essen gegeben hat.

 

16,16 Das ist's aber, was der HERR geboten hat:

Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht,

einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute

in seinem Zelte.

 

16,17 Und die Israeliten taten's und sammelten,

einer viel, der andere wenig.

 

16,18 Aber als man's nachmaß, hatte der nicht

darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht

darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte

gesammelt, soviel er zum Essen brauchte.

 

Liebe Gemeinde,

wir haben es hier mit einer Erzählung innerhalb der großen Geschichte der Wüstenwanderung des Volkes Israels zu tun. Einer Geschichte, die die Anfänge der ewig währenden Geschichte Gottes mit den Menschen beschreibt. Einer Geschichte, die Grunderfahrungen des Menschen mit Gott wiedergibt.

 

Zunächst wird beschrieben, dass das Volk Gottes in der Wüste ist. Die Wüste, ein Bild der Gottesferne und des Todes. Zu gut kennen wir auch in unserem Leben Zeiten der Wüstenwanderung, wo wir eben nicht Gottes Nähe spüren und uns alles mühsam und grau vorkommt. Oder in Zeiten, wo uns eine schwere Krankheit plagt und uns Todesangst überfällt. In solchen Zeiten fällt es schwer, an Gottes gute Führung zu glauben.

 

Auch die Israeliten bezweifeln es, dass Gott sie hierher geführt haben soll, sie machen Mose und Aron für ihre Situation des Hungers und der Angst, der Gottverlassenheit und aller Not verantwortlich. Es kann gar nicht Gottes Wille sein, dass sie hier in der Wüste sind und hier sterben.

 

Doch dieser, so fern geglaubte Gott, er hört. Er spricht zu Mose, er habe das Murren der Israeliten gehört.

 

Ist das nicht eine wunderbare Grunderfahrung auch noch für uns heute, dass wir einen Gott haben, der hört, der unsere oft sehr irdischen, menschlichen Ängste und Nöte wahr und ernst nimmt, noch ehe wir ihn ausdrücklich darauf ansprechen?

 

Aber dieser Gott hört nicht nur, er verheißt auch Hilfe und Rettung.

 

Barbara

Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben

und am Morgen von Brot satt werden

 

Juliane

Und was Gott verheißt, dass geschieht, am Abend bedecken Wachteln das Lager der Israeliten und der Morgentau wird zum köstlichem Brot.

 

Das ist ja geradezu wie im Schlaraffenland: Gebratene Tauben fallen vom Himmel und frisches Brot liegt uns zu Füßen.

 

Und das etwa nicht nur, damit das Gottesvolk satt wird, sondern ein ganz anderer Grund steckt da hinter.

 

Barbara

Damit Sie innewerden,

daß ich der HERR und ihr Gott bin.

 

Juliane

Was für ein eindeutiger Gottesbeweis, werden wir jetzt denken und viele Glaubenszweifel unserer Tage wären wie weggeblasen, wenn wir ab und zu solche Zeichen von unserem Gott bekämen.

 

Diese Sehnsucht nach eindeutigen Zeichen des Wirkens Gottes zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Heilige Schrift: Mose wünscht Gott zu sehen, Der Prophet Elia bekommt wieder neuen Lebensmut, indem der Herr im leisen säuseln des Windes vorüber geht. Doch diese Zeichen lassen sich von dem prinzipiell verborgenen Gott nicht fordern. Das Neue Testament schreibt dazu unter anderem bei Lukas:

 

Barbara

Da fing er (Jesus) an und sagte:

Dies Geschlecht ist ein böses Geschlecht;

es fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden

als nur das Zeichen des Jona.

Denn wie Jona ein Zeichen war für die Leute von Ninive,

so wird es auch der Menschensohn sein für dieses Geschlecht.

 

Juliane

Wir Christen haben also ein sichtbares menschgewordenes Zeichen der Liebe Gottes. Jesus Christus. Durch sein Handeln kommt uns das Handeln Gottes ganz nah. Was er für uns tat und tut ist Gnade Gottes.

 

Mancher von uns wird hier einlenken wollen und denken, die Zeit, wo Jesus Christus als wahrer Mensch ganz konkret mitten unter uns war, sei auch schon wieder 2000 Jahre her, also auch nicht mehr so ganz konkret.

 

Diese Kritik lässt sich nicht ganz von der Hand weisen, doch wir haben Zeichen, von Gott, worin wir bis heute sehr konkret Gottes Nähe spüren können. Im Abendmahl: in Brot und Wein und in der Taufe. Eben bei der Taufe von ... wurde den Eltern und Paten von ... die Nähe Gottes ganz konkret und für alle Tage unseres Leben zugesprochen.

 

Doch zu diesen sichtbaren Zeichen gehört immer auch das Wort der Glaube und Gottes Heiliger Geist, der uns immer wieder neu geschenkt werden muss. Das geschieht immer dann, wenn plötzlich die Geschichte Gottes mit den Menschen wie sie in der Bibel steht zu unserer ganz persönlichen Lebensgeschichte wird. Ja wenn dieses geschriebene Wort zu unserem Lebenswort wird, dass uns beginnt zu tragen. Dann ist uns Gott auch in unseren Tagen plötzlich ganz nah. Das Kann bei einem Unfall sein, wo wir vor Verletzung bewahrt geblieben sind oder bei einer Prüfung, wo wir plötzlich ruhig werden und frei erzählen können, was dort gefordert wird, oder mitten im Alltag wo uns plötzlich ein Lied- oder Bibelvers in den Sinn kommt, der genau das ausdrückt, was uns gerade beschäftigt.

 

Auf diesen Gott, der uns auf so vielfältige Weise im Geiste nah sein will und möchte, das wir glauben, dass er der Herr ist heißt es zu vertrauen. So heißt es in unserer Geschichte:

 

Barbara

Das ist's aber, was der HERR geboten hat:

Ein jeder sammle, soviel er zum Essen (für einen Tag) braucht,

 

Juliane

Die Israeliten durften also nur soviel Brot sammeln, wie sie an einem Tage verzehren konnten. Als sie versuchten einen Vorrat davon anzulegen, wie es in den Versen nach unserem Predigttext beschrieben wird, wird es schlecht und stinkt zum Himmel. Sie sind also gezwungen, darauf zu vertrauen, dass der Herr ihnen Speise gibt zur rechten Zeit und sie auch Morgen wieder mit Gutem sättigen wird.

 

Eine sehr schöne Parallelstelle zu dieser Geschichte finden wir bei Matthäus im 6. Kapitel, dort heißt es:

 

Barbara

Seht die Vögel unter dem Himmel an:

sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen;

und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.

Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?

 

Darum sorgt nicht für morgen,

denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.

Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat.

 

Juliane

So ein uneingeschränktes Vertrauen fordert dieser Gott Israels, der uns durch Jesus Christus zum Vater geworden ist von uns. Er mutet uns zu, nur soviel zu sammeln wir wir für diesen Tag brauchen und er möchte, dass wir uns nicht mehr Sorgen machen, als unsere Seele auf einmal vertragen kann.

 

Er ruft uns dazu auf, gelassener zu werden. Er ruft uns dazu auf, auf sein Handeln zu warten. Nur wenn wir voll Vertrauen mit wachem Geist auf sein Handeln warten, werden wir feststellen, wie oft er uns sättigt nach seinem Wohlgefallen.

 

 

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft

bewahre unsere Herzen und Sinne in Christo Jesu.

Amen.

 

Wir singen das Lied 461 jetzt noch einmal.


Predigt zu Jesaja 54.........................02.03.08

Predigt zu Jesaja 54, 7-10

Jes 54, 7-10

 

54,7 Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen,

aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln.

 

54,8 Ich habe mein Angesicht im Augenblick

des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit

ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht

der HERR, dein Erlöser.

 

54,9 Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als

ich schwor, daß die Wasser Noahs nicht mehr über

die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen,

daß ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht

mehr schelten will.

 

54,10 Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel

hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir

weichen, und der Bund meines Friedens soll

nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.

 

 

Liebe Gemeinde,

 

wer von uns ist als Kind nicht schon einmal vor die Tür gesetzt worden, weil er Blödsinn gemacht hat oder weil er zornig war und die anderen mit seinem Wutausbruch tyrannisierte?

 

In unserem heutigen Predigttext geht es um Wut, um den Zorn Gottes. Gott sagt hier durch einen Propheten des Jesaja-Buches: "Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns etwas vor dir verborgen," Hier spricht ein Ich zu einem Du.

 

Der Gott Israels spricht, dessen Namen die Juden bis heute nicht aussprechen. Der Gott, der sich auch Mose nicht mit Namen vorstellt, sondern als der: "Ich werde sein, der ich sein werde" oder als der "Ich bin da". Ein Name, der nicht übersetzt werden kann, auch in unserer Lutherbibel steht er mit vier großen Buchstaben HERR und darf nicht verwechselt werden mit den Herren dieser Welt, die eben nicht ohne weiteres für uns da sind.

 

Dieser Herr, dieser Gott Israels spricht zu einem Du. Mit diesem Du ist zunächst einmal das Volk Israel gemeint, ein Volk, das im Exil lebt, es ist verschleppt in der Fremde, sein einst verheißenes Land ist so weit weg. Nichts ist mehr so wie es war, sogar der Tempel, die Hütte Gottes bei den Menschen ist zerstört. - Wo ist nun Gott, fragen Menschen in Not, damals wie heute?

 

Nur damals gingen die Menschen davon aus, Gott habe sich abgewandt von ihnen, um sie damit zu strafen. Heute sind wir sehr schnell damit bei der Hand, Gott seine Existenz abzustreiten, wenn es uns schlecht geht, wenn wir in Not geraten oder vor der Ungerechtigkeit dieser Welt verzweifeln. Wir reden nicht mehr mit Gott, klagen ihn nicht an für das Elend seiner guten Schöpfung. Wir blenden ihn aus, verbannen ihn in unsere Kirchen und lassen ihn nur zu besonderen Anlässen zu Wort kommen. Dabei lebt uns die Bibel vor, wie wir mit Gott reden sollen oder reden dürfen, das Buch der Psalmen zum Beispiel, eigentlich ein Werk zum Lobe Gottes, ist voll der Anklage gegenüber Gott. Hier heißt es im Psalm 13:

 

HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen?

Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir?

 

Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele

und mich ängsten in meinem Herzen täglich?

Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?

 

Schaue doch und erhöre mich, HERR, mein Gott!

Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tode entschlafe,

 

Wir haben also einen Gott, mit dem wir reden sollen, der nicht nur das Volk Israel damals mit Du anspricht sondern auch uns heute noch. Für jeden, der sich von diesem Herrn mit Du ansprechen lässt, beginnt dieser Text zum lebendigen Wort zu werden.

 

Was sagt nun dieser Gott? "Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln." Eine andere Übersetzung schreibt hier: aber mit großem Erbarmen hole ich dich wieder herbei" Was ist das für ein wunderschönes Bild, wir haben einen Gott, der kommt und uns wieder herbeiholt oder sammelt, versammelt -- um sich.

 

Doch zunächst einmal ist er weg, der Gott Israels hat sein Volk verlassen, das war für die Israeliten damals die schlimmste Vorstellung, in der Gottesverlassenheit zu leben.

 

Wir gläubigen Christen heute meinen oft viel zu schnell, Gott sei irgendwie immer in unmittelbarer Nähe zu uns und zu allen Menschen. Doch ... sagt: "Gott ist immer ein Gebet weit von mir entfernt" Ich muss also mit ihm sprechen, zu ihm in Beziehung treten, damit er mir nah sein kann.

 

Dieser Gott gibt also offen zu, dass er die seinen einen Augenblick verlassen hat. Doch er erklärt auch, warum er das getan hat. Er sagt: "Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen" oder wie es die Übersetzung von Martin Buber und Franz Rosenzweig in stärkeren Farben formuliert:

 

"Als der Groll überschwoll

Verbarg ich mein Angesicht"

 

Wir denken an die Eingangsfrage dieser Predigt: Wer von uns ist als Kind nicht schon einmal vor die Tür gesetzt worden, weil er Blödsinn gemacht hat oder weil er zornig war und die anderen mit seinem Wutausbruch tyrannisierte?

 

Wenn man so will, haben wir einen Gott, der selbst "vor die Tür" geht, wenn er zornig ist. Unser Gott schützt uns, indem er sich abwendet. Was die Israeliten damals als schwerste Strafe Gottes empfunden haben, entpuppt sich hier als Segen und als Gnade. Der Gott, der in unserem Predigttext als "dein Erlöser" umschrieben wird, erlöst uns von seinem Ewigen Zorn, indem er sich von uns abwendet, im Augenblick des Zorns, um sich uns dann, wenn sein Zorn verraucht ist, wieder mit großer Gnade und liebendem Erbarmen zuzuwenden.

 

Was ist das für ein großer Gott? - Denn, machen wir uns klar, worüber Gott zürnt, dann kommen wir wohl sehr schnell darauf, dass er wohl weniger über seine himmlischen Heerscharen zu zürnen hat, als vielmehr über uns, seine Menschenkinder. Wie wir miteinander und mit seiner guten Schöpfung umgehen. Ja, schauen wir nur mal mit wachen Augen in die Zeitung, so können wir den Zorn Gottes sehr gut nachvollziehen. Manchmal wünschen wir uns sogar, dass der Zorn Gottes dazwischenfahren möge und manche himmelschreiende Ungerechtigkeit zurecht bringen möchte.

 

Doch Gottes Gnade ist anders als unser menschlicher Gerechtigkeitssinn. Wir haben einen Gott, der sich zur Zeit Noahs entschieden für das Leben ausgesprochen hat und gegen Vergeltung und Vernichtung der Völker.

 

Der Prophet im Buch des Jesaja sagt, Gott erinnert sich an die Zeit Noahs, wo er im Zorn fast die gesamte Menschheit vernichtet hat.

 

Gott hatte Noah damals geschworen, dass er diese Erde und alles was auf ihr lebt hinfort niemals mehr im Zorn verderben wird. Als sichtbares Zeichen des Bundes hatte Gott damals den Regenbogen eingesetzt.

 

Lägst wissen wir, wie so ein Regenbogen entsteht und können ihn mit Prismen nachbilden, doch mir geht es so, wenn ich vor einer schwarzen Gewitterwolkenwand einen leuchtenden Regenbogen sehe, weiß ich diese Welt in Gottes Hand geborgen. Oder wenn sich das Sonnenlicht in einem Prisma bricht, das in meinem Fenster hängt und einen kleinen Regenbogen auf meinen Schreibtisch wirft, spüre ich manchmal Gottes Nähe.

 

Sie bekommen am Ausgang eine kleine Kristallkugel. Geschickt an einen sonnigen Platz platziert, erzeugt auch sie Regenbogenfarben. Vielleicht ein kleiner Denkanstoß im Alltag.

 

Der Regenbogen, ein Zeichen des Bundes also. - Zunächst des Bundes zwischen Gott und Noah, aber immer wieder wird dieser ursprüngliche Bund des Lebens in der Geschichte Gottes mit seinem Volk erneuert: Abraham hört:

 

Und Gott sprach: ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen

und will dich über alle Maßen mehren.

 

Mose und dem Volk Israel werden als Zeichen des Bundes die Zehn Gebote mit auf den Weg gegeben.

 

Die Christliche Kirche feiert das Heilige Abendmahl eigentlich als Zeichen dieses uralten Noah-Bundes, der immer wieder erneuert wurde. Wenn wir das Brot essen, denken wir zwar in erster Linie daran, dass Christus für uns gestorben ist und uns dadurch das ewige Leben erwarb, aber dahinter steht zugleich der Gott, der eben durch Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen prinzipiell entschieden für das Leben eintritt und das schon zur Zeit Noahs und bis auf den heutigen Tag.

 

Es ist nicht allein der Bund des Lebens, unser Text sagt uns, es ist auch der Bund des Friedens. Beschließt Gott nicht mehr mit uns zu zürnen, sondern erbarmt sich unser in liebender Gnade, so schließt er auf ewig Frieden. Unser Gott ist nicht nur ein Herr des Lebens, sondern auch ein Herr des Friedens.

 

In einem kleinen Kanon von Manfred Schlenker heißt es:

 

Der Herr des Friedens, gebe Euch Friede

alle Zeit und auf alle Weise.

 

Herr Plaumann wird uns einmal die Melodie vorspielen, dann singen wir ihn zunächst einstimmig, sie finden Text und Melodie auf ihren Handzetteln.

(Gruppen?)

 

Ein Herr des Friedens, der uns Frieden gibt alle Zeit, auch wenn die ganze Welt bebt und zittert von dem, was Menschen einander antun können, wenn Berge weichen und Hügel hinfallen, er gibt uns Friede alle Zeit und auf ganz unterschiedliche Weise, gerade so, wie dieser Friede uns erreichen und heilen kann.

 

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft,

bewahre unsere Herzen und Sinne in Christo Jesu.

Amen.

 

Wir singen diesen kleinen Kanon jetzt noch einmal.